Beschreibung
Thematik
Ständig steigende Anforderungen an die Quantität und Qualität der Informationsversorgung in Unternehmen, speziell den Führungs- und Entscheidungsebenen, erfordern leistungsfähigere Konzepte der Datenhaltung und Informationsverarbeitung:
- Informationen verschiedenster Quellen müssen nach ihrer Entscheidungsrelevanz selektiert und zusammengeführt werden.
- Die Daten sind in der Regel nach einer Vielzahl Kriterien (Dimensionen) differenziert und müssen in beliebigen Aggregationsstufen analysierbar sein.
- Dennoch sollen derartig flexible und komplexe adhoc-Anfragen "im Sekundentakt" realisierbar sein.
Zur Bewältiung dieser Anforderungen wurde Ende 1993 von Codd aus dem Umfeld relationaler Datenbanken das Schlagwort OLAP (On-Line Analytical Processing) geprägt. Es faßt teils innovative, teils altbekannte Konzepte aus der Informatik sowie den Bereichen Decision Support und Executive Information zu einem Anforderungsprofil zusammen, mit dem Softwareanbieter als "Gütesiegel" werben. Das Spektrum der Anforderungen reicht von funktionalen Aspekten wie Mehrdimensionalität, Speicher- und Retrieval-Effizienz und intuitiver Bedienung bis zu technischen Festlegungen wie Client/Server-Architektur und Multi-User-Fähigkeit.
Angesichts einer teilweise inflationären Ausweitung des Anforderungskatalogs und der zwangsläufig resultierenden Verunsicherung der Anwender erscheint eine objektive Bestandsaufnahme mit Strategie-Empfehlungen für die Praxis dringend geboten.
Ziele
Mit diesem 3. Workshop stellt der Arbeitskreis Management Support Systems (MSS) nach der letztjährigen Veranstaltung im Hause von Storck, Halle/Westfalen, erneut die Anwendersicht in den Mittelpunkt. In einem offenen, objektiven Dialog mit Anbietern und Wissenschaft werden praxisbezogene Antworten auf folgende Fragen gegeben:
Für Anwender:
- Was verbirgt sich konkret hinter dem Schlagwort OLAP?
- Welche konkreten Praxisprobleme bei der Rechnerunterstützung des Managements werden von OLAP adressiert?
- Wie sehen die OLAP-Implementierungen führender Anbieter im Vergleich aus?
- Wie sehen alternative Ansätze der Wissenschaft aus und was leisten sie?
- Welchen Nutzen können Anwender wann, wie und unter welchen Voraussetzungen daraus ziehen?
- Welche Strategien sind für Anwender heute und morgen zu empfehlen?
Für Wissenschaft und Anbieter:
- Was ist aus den ersten Erfahrungen mit OLAP in der Praxis für die MSS-Forschung zu folgern?
- Was ist jenseits von OLAP zu erwarten bzw. zu fordern (Perspektiven)?
These:
Letztlich geht es darum, qualitative und quantitative Effizienz- und Akzeptanz-Defizite der Informationsversorgung im Management zu verringern. Dabei ist OLAP in einem größeren, integrativen Zusammenhang zu sehen. Eine langfristig erfolgreiche IV-Strategie muß weitere, parallele Forschungs- und Entwicklungskonzepte integrieren.
Programm
10.00 Begrüßung
Gerd Quittenbaum, debis Systemhaus Dienstleistungen GmbH, Bereich Führungsinformationssysteme
10.10 OLAP: Stand der Diskussion
Prof. Dr. Bodo Rieger, Universität Osnabrück
OLAP-Konzepte führender Anbieter incl. Vorführungen
10.30 Comshare Deutschland GmbH
Josef Klinker, Bereichsleiter EIS/MSS
11.20 Information Resources GmbH
Heinrich Smielowski, Bereichsleiter Süd
12.10 Pilot Software GmbH
Jürgen Gutzmann, Director Consulting
13.00 Mittagspause
14.30 Multidimensionale Matrizenmodelle für betriebliche Entscheidungsunterstützung und Datenbanken
Prof. Dr. Peter Chamoni, Universität (GH) Duisburg; Dr. Peter Gluchowski, Universität Düsseldorf
15.15 Kaffeepause
15.45 Konsequenzen für den Anwender: Nutzenpotentiale, Strategien, ...
Gerd Quittenbaum, debis Systemhaus Dienstleistungen GmbH, Bereich Führungsinformationssysteme
anschl. Podiumsdiskussion, Moderation: Prof. Dr. Bodo Rieger
17.00 Ende der Veranstaltung